Deutsch – Polnischer Jugendaustausch an der Gutenberg-Gemeinschaftsschule
Nachdem im Juni Schüler und Schülerinnen der damaligen Klasse 9b, gemeinsam mit Frau Beutler und Frau Steinwerth, in der polnischen Stadt Kolno für eine Woche zu Gast waren, stand der Gegenbesuch von acht Abiturienten und Abiturentinnen des dortigen Technikums mit ihren Lehrerinnen für Deutsch und Englisch vom 22. Bis 27.09.2024 in Wolmirstedt und Magdeburg auf dem Programm. Als Gastgeber fungierten acht, inzwischen Zehntklässler und Zehntklässlerinnen aus der B – Klasse gemeinsam mit Frau Beutler und Frau Steinwerth, die ein vielfältiges Programm für die Austauschwoche organisiert hatten.
Nachdem die Gäste am Sonntagabend angereist waren, wurden sie von den deutschen Schülern, Schülerinnen und Lehrerinnen im wahrsten Sinne des Wortes auf mexikanisch begrüßt: im „Espitas“. Danach hieß es, sich auszuruhen, denn es lag eine elfstündige Busfahrt hinter den polnischen Austauschschülern und -schülerinnen, die im B&B in Magdeburg untergebracht waren.
Am Montag ging es zunächst mit der S – Bahn nach Wolmirstedt und dann weiter zur gastgebenden Gutenberg – Gemeinschaftsschule. Dort wurden die Gäste herzlich von einer Schülervertreterin sowie der Schulleiterin, Frau Hubold, begrüßt.
In der schuleigenen Werkstatt schmeckte ein gemeinsam mit den deutschen Schülerinnen und Schülern angerichtetes Frühstück allen sehr gut. Dabei wurde auch an ausreichend Proviant für die anschließende Fahrradtour der 16 Schülerinnen und Schüler und ihrer begleitenden Lehrerinnen zum Wasserstraßenkreuz gedacht.
Am Nachmittag standen ein Museumsbesuch zum Thema „Der gestrandete Zug“ sowie eine „Auszeit“ mit einem gemütlichen Beisammensein im Schlosskeller und seinem Garten auf dem Programm. Dort gab es ein von den Eltern und den Mitarbeitern zubereitetes Abendbrot, das keine Wünsche offenließ. Wer wollte, konnte dann noch etwas über den Himmel, allerlei Himmelskörper und wie man sie finden und fotografisch festhalten kann, erfahren. Da der Himmel bedeckt war, konnten der Mond und der Saturn leider nicht direkt betrachtet werden. So ging ein ereignisreicher Tag in Wolmirstedt zu Ende.
Der Dienstag führte alle nach Berlin, einige zum ersten Mal. Auf dem Programm stand ein Besuch im Bundestag, zu dem die Bundestagsabgeordnete unseres Wahlkreises, Frau Dr. Kersten, eingeladen hatte. Dem Ausflug in den Parlamentarismus, schloss sich eine ebenso interessante Führung durch das Reichstagsgebäude und seine Geschichte an, die mit dem Besuch der Kuppel ihren Höhepunkt fand. Leider regnete es an diesem Tag unaufhörlich, so dass der anschließende Besuch des Holocaust – Denkmals kürzer ausfiel als ursprünglich geplant. Und die Besichtigung der East – Side – Gallery fiel buchstäblich ins Wasser. Ersatz boten die Friedrichstraße und der Potsdamer Platz, bevor es dann mit dem Zug und vielen Eindrücken wieder zurück nach Magdeburg und Wolmirstedt ging.
Der Mittwoch war der Magdeburg – Tag.
Zunächst ging es mit dem roten Doppeldecker – Bus durch die Stadt und seine
mehr als tausendjährige Geschichte. Daran schlossen sich ein kurzer Spaziergang
durch das Stadtzentrum, den Dom und ein Besuch in der „Villa p.“ des
Puppentheaters an. Dort wurde auch Mittag gegessen, bevor es ins Technikmuseum
zu einer Führung ging, bei der sowohl eine Dampfmaschine als auch eine
Lokomobile in Aktion zu erleben waren. Individuelle Freizeit war das Motto des
verbleibenden Nachmittags. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Burger – Essen
im „Kartell“ am Hasselbachplatz.
Am Donnerstag stand der gemeinsame Besuch des „Berend – Lehmann Museums für
jüdische Geschichte“ in Halberstadt auf der Agenda, inklusive eines koscheren
Frühstücks im „Cafe´ Hirsch“ und eines Rundganges durch das wieder aufgebaute
jüdische Viertel sowie zwei der drei jüdischen Friedhöfe.
Im Anschluss wurde dem Dom noch ein Besuch abgestattet, bevor es mit dem Zug
nach Wernigerode ging. Dort faszinierten die vielen bunten Fachwerkhäuser – wie
schon vorher im jüdischen Viertel Halberstadst – und natürlich das historische
Rathaus. Ein Besuch in der Pizzeria am Markt rundete den ereignisreichen Tag
ab, bevor es nach Magdeburg und Wolmirstedt per Bahn zurück ging. Für die
Lehrerinnen schloss sich noch ein Besuch des „Hyaku Mizu“ im Magdeburger
„Hundertwasserhaus“an, bei dem eine erste Auswertung des Besuches sowie die
Verabschiedung durch die Schulleiterin, Frau Hubold, stattfand.
Am Freitagmittag trat die polnische Delegation, nach einer gemeinsamen
Auswertung und einer gegenseitigen und sehr herzlichen Verabschiedung aller
Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Austausches sowie den Austausch von
Geschenken, die Heimreise nach Kolno an.
Fazit: Es war eine sehr intensive Begegnungs – und Erlebniswoche für alle
Beteiligten, die lange nachwirken wird. Sprachliche Barrieren wurden durch den
Gebrauch von Englisch und die umfangreichen Übersetzungsleistungen der
polnischen und Kolleginnen und Frau Beutlers reduziert bzw. umgangen.
Jedem Teilnhmer und jeder Teilnehmerin bot sich die Möglichkeit, sich im Rahmen
des Programms aktiv ein Stück weit mit deutscher Geschichte, Kultur und
Lebenswelt deutscher und polnischer Jugendlicher auseinanderzusetzen, sie
kennenzulernen und zu reflektieren. Das
Verständnis füreinander ist gewachsen.
Die Umsetzung des Projekt und die Finanzierung waren Dank
DPJW und Politische Bildung möglich.
17.10.2024